Der Leitzins und seine Auswirkungen

Der von der Schweizerischen Nationalbank festgelegte Leitzins hat erhebliche Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Die SNB hat den Leitzins gesenkt und nutzt damit ihr wichtigstes Instrument zur Geldmarktsteuerung. 

Der Leitzins gibt den Ton vor für weitere wichtige geldpolitische Zinssätze. Der Leitzins gilt als Basis und beeinflusst somit, zu welchen Bedingungen bzw. zu welchen Prozentsätzen private Personen, Unternehmen und der Staat Kredite aufnehmen können.

In diesem Artikel lernen Sie alles über den Leitzins und seine Auswirkungen.

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Historische Perspektive

Historisch gesehen hat der Schweizerische Leitzins verschiedene Phasen durchlaufen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Rezession hat die SNB den Leitzins oft gesenkt, um die Wirtschaft zu stützen. In Phasen des Aufschwungs oder bei steigender Inflation wurde der Leitzins erhöht.

Der Schweizer Leitzins seit Corona

Vorbei sind die Zeiten des Negativzins in der Schweiz.

Die Corona bedingte steigende Inflation im Jahr 2021 löste bei der Schweizerischen Nationalbank einen Wechsel ihrer Geldpolitik aus. Damit die hohe Inflationsrate bekämpft werden konnte, musste die SNB reagieren. Sie haben damit begonnen den negativen Leitzins Schritt für Schritt anzuheben.

Lag der Leitzins Mitte 2022 noch bei -0.75% so wurde dieser immer weiter erhöht bis er Mitte 2023 schlussendlich bei +1.75% stagnierte. Zu Beginn des Jahres 2024 sieht die Inflationsrate wieder besser aus und die SNB beschliesst überraschend den Leitzins wieder zu senken. Nun wird der Leitzins zum zweiten Mal im ersten Halbjahr 2024 auf +1.25% gesenkt. Damit läutet die Schweizerische Nationalbank offiziell die Zinswende ein.

Doch welche Auswirkungen hat nun die Zinswende auf die Schweizer Bevölkerung?

Was ist der Schweizerische Leitzins?

Der Schweizerische Leitzins, festgelegt von der Schweizerischen Nationalbank (SNB), ist ein entscheidendes Instrument der Geldpolitik, das die Zinssätze beeinflusst, zu denen Banken kurzfristige Kredite aufnehmen oder anlegen können. Er dient als Richtwert für andere Zinssätze in der Schweizer Wirtschaft und beeinflusst somit direkt die Finanz- und Konsumaktivitäten im Land.

Er hat auch einen grossen Einfluss auf den hypothekarischen Referenzzinssatz, welcher für Mietzinserhöhungen oder -senkungen ausschlaggebend ist.

Bedeutung des Leitzinses

Der Leitzins ist ein zentrales Steuerungsinstrument zur Sicherung der Preisstabilität und zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums. Er hat weitreichende Auswirkungen auf:

  • Inflation: Durch die Anpassung des Leitzinses kann die SNB die Geldmenge im Umlauf regulieren, um eine zu hohe oder zu niedrige Inflation zu vermeiden.
  • Kreditkosten: Ein niedriger Leitzins reduziert die Kosten für Kredite, was Investitionen und Konsumausgaben fördert. Ein hoher Leitzins macht Kredite teurer, was die Ausgaben dämpft.
  • Wechselkurs: Der Leitzins beeinflusst den Wert des Schweizer Frankens. Ein höherer Zinssatz kann den Franken aufwerten, während ein niedrigerer Zinssatz zu einer Abwertung führen kann.
  • Sparverhalten: Veränderungen im Leitzins beeinflussen die Anreize zum Sparen oder Investieren. Höhere Zinsen fördern das Sparen, niedrigere Zinsen begünstigen die Ausgaben.

Entwicklung und Anpassung des Leitzinses

Die SNB überprüft regelmäßig die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und passt den Leitzins entsprechend an. Dies geschieht in der Regel quartalsweise im Rahmen der geldpolitischen Lagebeurteilung. Wichtige Einflussfaktoren sind:

  • Wirtschaftswachstum: Ein starkes Wachstum kann zu Zinserhöhungen führen, um Überhitzung zu verhindern.
  • Inflationserwartungen: Steigende Inflationserwartungen können Zinserhöhungen nach sich ziehen, um die Preisstabilität zu sichern.
  • Globale Wirtschaftslage: Internationale Entwicklungen, insbesondere in den Hauptwirtschaftspartnern, beeinflussen die Zinspolitik der SNB.

Auswirkungen für Verbraucher*innen und Unternehmen

Eine Zinssenkung der SNB hat folgende Auswirkungen auf Sie als Privatperson sowie auf ein Unternehmen:

Verbraucher

  • Hypotheken: Der Leitzins beeinflusst direkt die Hypothekenzinsen. Bei einem niedrigen Leitzins sind die Hypothekenkosten geringer, was den Immobilienkauf attraktiver macht.
  • Sparzinsen: Ein niedriger Leitzins führt zu geringeren Sparzinsen, was die Rendite auf Ersparnisse schmälert.

Unternehmen

  • Investitionen: Niedrigere Kreditkosten ermutigen Unternehmen zu Investitionen in Wachstum und Expansion. Investitionen in Immobilien beispielsweise werden attraktiver.
  • Exportwirtschaft: Ein starker Schweizer Franken, oft Ergebnis eines hohen Leitzinses, kann die Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure beeinträchtigen.

Leitzins, Referenzzins & Hypotheken

Der Leitzins hat einen Einfluss auf den Referenzzinssatz und die damit zusammenhängenden Hypothekarzinsen. Ebenfalls vom Referenzzins abhängig sind die Mietpreise. Welche Auswirkungen der Referenzzinssatz auf die Schweizer Bevölkerung hat, erfahren Sie in diesem Ratgeber: Referenzzinssatz

Fazit

Der Schweizerische Leitzins ist ein zentrales Instrument der SNB zur Steuerung der Wirtschaft. Seine Anpassung hat tiefgreifende Auswirkungen auf Inflation, Kreditkosten, Wechselkurse und das allgemeine wirtschaftliche Umfeld. Verbraucher und Unternehmen sollten die Entwicklungen des Leitzinses genau beobachten, um fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen. Der Leitzins gibt schlussendlich vor, wie sich die Schweizer Wirtschaft innerhalb des nächsten Quartals verhält.

FAQ zum Schweizerischen Leitzins

Es folgen einige Fragen, die in Bezug auf den Schweizerischen Leitzins immer wieder auftauchen. Sollten weitere Unklarheiten bestehen dürfen Sie uns gerne kontaktieren. Wir sind für Sie da!

Wie oft wird der Schweizerische Leitzins angepasst?

Die SNB passt den Leitzins in der Regel vierteljährlich an, kann jedoch bei außergewöhnlichen wirtschaftlichen Bedingungen auch außerplanmäßige Anpassungen vornehmen. Überprüft wird der Leitzins alle paar Wochen.

Ein negativer Leitzins bedeutet, dass Banken für das Halten von überschüssigen Reserven bei der SNB zahlen müssen, was tendenziell die Kreditvergabe ankurbeln soll.

Die Hauptziele sind die Sicherung der Preisstabilität und die Förderung eines stabilen Wirtschaftswachstums.

Die Auswirkungen sind für Festhypotheken oder SARON-basierte Hypotheken unterschiedlich. Die Senkung des Leitzinses der SNB hat einen direkten Einfluss auf die Höhe der Verzinsung der SARON-Hypotheken. Diese betrugen bisher rund 2,0 – 2,5%. Neu wird dieser Satz tiefer ausfallen. SARON-basierte Hypotheken machen im Gesamtbestand etwa 20-25% aus.

Der Rest der Hypotheken sind zum grössten Teil Festhypotheken mit unterschiedlich langer Laufzeit. Da aktuell vor allem Festhypotheken auslaufen, welche noch während der Negativzinsphase abgeschlossen wurden (zu einer Verzinsung von 0,8 – 1,5%), wird eine Verlängerung normalerweise zu einem höheren Zinssatz erfolgen. Aktuell gelten Richtsätze für Festhypotheken von ungefähr 1,9 – 2,4%. Die Zinssätze für Festhypotheken werden sich aufgrund der Senkung des Leitzinses wahrscheinlich nur geringfügig verändern.

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