Table of Contents
Heutzutage besitzen viele Rentner Wohneigentum. Die Häuser oder Wohnungen sind in vielen Fällen schon seit mehreren Jahrzehnten bewohnt. Mit Beginn des Rentenalters kann sich ihre Einkommens- und Lebenssituation jedoch stark ändern. Dies hat oftmals auch Auswirkungen auf laufende Hypotheken. Erfahren Sie hier, worauf man achten sollte und was man konkret tun kann, wenn man auch im höheren Alter noch Wohneigentum besitzt.
Tragbarkeit
Damit sich eine Bank bei der Vergabe von Hypothekarkrediten absichern kann, müssen die Schuldner eine finanzielle Tragbarkeit aufweisen können. Was das genau ist und wie diese berechnet werden kann, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Tragbarkeitsrechnung
Normalerweise gibt Ihnen die Tragbarkeitsrechnung an, ob Sie sich die Finanzierung von Wohneigentum leisten können. Jedoch spielt diese Berechnung nicht nur eine Rolle, wenn Sie sich ein neues Eigenheim schaffen möchten, sondern auch wenn Sie bereits ein Haus oder eine Wohnung besitzen.
Welche Bedeutung hat die Tragbarkeitsrechnung?
Damit man sich Wohneigentum leisten kann, braucht man eigene finanzielle Mittel. Diese machen ca. 20% des Kaufpreises aus. Bei einem Haus, welches für CHF 1’000’000.- verkauft wird, bedeutet dies beispielsweise, dass Sie CHF 200’000.- selber tragen müssen. Neben dem Eigenkapital kommt nun die Tragbarkeitsrechnung zum Zug. Die Tragbarkeit gibt Ihnen Auskunft über das Verhältnis zwischen den laufenden Kosten für das Wohneigentum und ihrem eigenen Einkommen. Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass Ihnen die Hypothek nur gewährt wird, wenn die laufenden Kosten weniger als einen Drittel ihres jährlichen Bruttoeinkommen ausmachen.
Es ist ganz natürlich, dass man sich im Alter zur Ruhe setzt und in Pension geht. Nun fällt aber das gewöhnliche erzielte Einkommen weg und ihre finanzielle Situation ändert sich. Auch mit Rentenzahlungen wird man höchstwahrscheinlich nicht das selbe Einkommen erzielen, wie während der Arbeitszeit. Besteht jedoch noch eine laufende Hypothek auf ihrem Eigentum, dann müssen Sie die Tragbarkeitsrechnung auch weiterhin “bestehen”, um mit der Unterstützung ihrer Bank zu rechnen. Ist dies nicht der Fall, kann es sein, dass die Bank Sie zwingt ihr Wohneigentum zu verkaufen. Hierbei spielt es übrigens keine Rolle, welche Situation auf dem Immobilienmarkt herrscht.
Wie wird die finanzielle Tragbarkeit berechnet?
Damit Sie aus Sicht der Bank finanziell tragbar sind, dürfen die laufenden Kosten ihres Zuhauses einen Drittel des jährlichen Bruttoeinkommen nicht übersteigen. Die laufenden Kosten setzen sich bei dieser Berechnung aus drei verschiedenen Variablen zusammen:
- Zinskosten
- Amortisation
- Unterhalts- und Nebenkosten
Da das Hypothekargeschäft einer der grössten Tätigkeitsbereiche einer Bank ist, muss dieses entsprechend gesichert werden. Aus diesem Grund gehen Banken meistens auf Nummer sicher und rechnen nicht mit realen Werten, sondern Erfahrungswerten.
Normalerweise rechnet die Bank mit
- einem kalkulatorischen Zinssatz von 5% auf die gesamte Hypothekarschuld
- 1% der gesamten Hypothekarschuld für die Amortisation der zweiten Hypothek
- 1% des Kaufpreises für Unterhalts- und Nebenkosten
Wie bereits erwähnt, muss das jährliche Bruttoeinkommen ca. 3x höher sein als die laufenden Kosten für das Haus. Das Bruttoeinkommen berechnet sich hierbei aus dem eigenen Einkommen sowie dem Einkommen ihres Ehe- oder Konkubinatspartners. An Sozialversicherungen geleistete Beiträge dürfen dabei nicht abgezogen werden. Des Weiteren zählt auch der 13. Monatslohn zu ihrem jährlichen Bruttoeinkommen.
Beispiel einer Tragbarkeitsrechnung
In der folgenden Tabelle zeigen wir Ihnen ein klassisches Beispiel einer Tragbarkeitsrechnung. In dieser Berechnung verdient Person 1 CHF 96’000.- und Person 2 CHF 64’000.- brutto. Das Haus haben Sie zu einem Preis von CHF 1’000’000.- erhalten und haben dazu eine Hypothek aufgenommen.
Jährliches Bruttoeinkommen Person 1 | CHF 96’000.- |
Jährliches Bruttoeinkommen Person 2 | CHF 64’000.- |
Gesamtes jährliches Bruttoeinkommen | CHF 160’000.- |
Kaufpreis Einfamilienhaus | CHF 950’000.- |
Eigenkapital | CHF 190’000.- |
Hypothek | CHF 760’000.- |
Zinskosten (5% von Hypothek) | CHF 38’000.- |
Amortisation (1% von Hypothek) | CHF 7’600.- |
Nebenkosten (1% von Kaufpreis) | CHF 9’500.- |
Laufende Kosten | CHF 55’100.- |
Tragbarkeit (Laufende Kosten / Bruttoeinkommen) | 34.44% |
Vorsorgeplanung
Damit Sie so lange wie möglich in ihrem eigenen Haus leben können, lohnt sich womöglich eine gut durchdachte Vorsorgeplanung. Mit Hilfe einer Vorsorgeplanung werden Probleme, wie die Tragbarkeit aus Sicht der Banken, aus der Welt geschafft. In der Vorsorgeplanung wird festgelegt, welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen sollten, um eine unbeschwerte Rente geniessen zu können. Hierbei geht es nicht nur um die finanzielle Tragbarkeit bezüglich Hypothek, sondern auch um die restlichen Lebenskosten.
Grundsätzlich gilt:
Je früher Sie vorsorgliche Entscheidungen treffen, desto weniger problematisch wird der Besitz von Wohneigentum im Alter.
Gerne unterstützen wir Sie bei ihrer Vorsorgeplanung, sodass auch Sie ihre Tage geniessen können.
Auch ihre Freunde lesen gerne interessante Artikel. Teilen Sie diesen in den Sozialen Medien: